Das Alter ist immer relativ. Wichtig ist wie man sich fühlt und wie fit man ist. Ein maximales Alter für´s Tamdemspringen gibt es deshalb nicht.
Warum nicht !
Agnes ist der beste Beweis. Sie sprang mit 79 zum ersten, und mit 81 Jahren zum zweiten Mal im Tandem aus dem Flugzeug, genauer gesagt aus der Pink Skyvan.
Natürlich bedarf es bei älteren Passagieren einer intensiveren Vorbereitung auf den Fallschirmsprung. Schon im Vorfeld müssen die gesundheitlichen und körperlichen Einschränkungen abgeklärt werden, denn das wichtigste beim Fallschirmspringen ist die Sicherheit.
Bei Agnes sind aufgrund eines Treppensturzes in beiden Schultergelenken die Sehen und Muskeln irreparabel gerissen, so dass sie keine Kraft in den Armen besitzt. Ihre Arme braucht sie aber eigentlich, um bei der Landung in ihre Kniekehlen greifen zu können und die Beine gestreckt nach oben zu bringen. (Beim Tandemfallschirmspringen rutscht man die Landung nämlich am Hintern aus und deshalb müssen die Beine nach oben). Logisch ist auch, dass man in diesem Alter nicht mehr so sportlich ist wie mit 25 Jahren.
Der ganze Ablauf ihres Tandemsprungs wurde bestens vorbereitet.
Ihr Tandemmaster hängte Agnes schon am Boden komplett ins Gurtzeug um zu testen ob sie die Freifallhaltung, sowie die Landeposition auch wirklich auf die Reihe bekommt. Gerade die Landehaltung ist sehr wichtig, denn hier kann der Tandempilot von hinten nicht mithelfen. Das muss der Passagier alleine machen.
Von grossem Vorteil ist es in solchen Fällen wenn es windig ist. Beim Fallschirmspringen wird immer gegen den Wind gelandet. Bei viel Wind wird die Landegeschwindigkeit noch erheblich niedriger, und so kann man dann vielleicht auch eine stehende Landung riskieren. Agnes hatte schon Probleme die Beine hoch genug zu bekommen und so mussten wir auch hier auf einen Tag mit viel Wind warten. Durch die langsame Geschwindigkeit bei der Landung war die Gefahr, mit den Beinen irgendwo im Gras hängen zu bleiben gering.
Auch Agnes war hartnäckig und arbeitete nach besten Kräften mit, denn sie wollte unbedingt Fallschirmspringen. Und wie man sieht…. es hat geklappt.
Als Agnes nach ihrem ersten Tandem gelandet war, waren ihre ersten Worte…
„Des war ned der letzte Hupfer“.
Auch für unser Team ist es immer wieder schön in die glücklichen Gesichter unserer Passagiere zu sehen.
Aber gerade bei „nicht alltäglichen Passagieren“ wie Agnes, oder auch Passagieren mit Körperbehinderung ist es für uns ein absolut gutes Gefühl alles getan zu haben, um den Traum vom Fallschirmspringen wahr zu machen.
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Das Berliner Ehepaar beide absolut rüstige Rentner sind auch ein gutes Beispiel warum es für einen Fallschirm Tandemsprung keine Altersbegrenzung gibt.